Eduard-Mörike-Schule
Bad Mergentheim

BTZ Heilbronn


4 Berufsfelder in 10 Tagen - BTZ 2023

Zehn Tage vertiefte Berufsorientierung im Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Heilbronn-Franken verbrachten 54 Schülerinnen und Schüler der Eduard-Mörike-Schule Bad Mergentheim in Heilbronn. Bei den „Werkstatt- Tagen“ können die Jugendlichen vier Berufsfelder in praktischen Projekten kennenlernen: Metalltechnik, Elektro- sowie Holztechnik und Mediengestaltung.
In Elektrotechnik stellen die Neuntklässlerinnen der Gemeinschaftsschule eine Platine her, sie löten und bauen das Innenleben eines funktionierenden Radios. Das Gehäuse hierfür wird in Holztechnik gefertigt. Anschließend werden beide Kompontenen miteinander verbaut. Weitere Werkstücke entstehen außerdem in der Holzwerkstatt, eine Tulpe oder ein Flaschenöffner sowie ein Würfel als Dekoobjekt - alles auch wunderbar als Weihnachtsgeschenke nutzbar, da sehr ansehnlich und gut gefertigt. In Mediengestaltung entsteht ein Flyer, der optisch ansprechend, aber auch informativ sein soll. Grundkenntnisse von Informatik und BWL bekommen die Jugendlichen nebenbei mit. Kupferrosen entstehen in vielen kleinen, teils mühsamen Arbeitsschritten. Hier wird Metall geschnitten, gelötet, getrieben, Kupferrohr geschnitten und die Blütenblätter harmonisch gebogen und in Szene gesetzt. Mit großem Eifer und Konzentration sind alle dabei.
Die jeweils anleitenden Handwerkermeister sind vollen Lobes für die Gruppe aus dem Taubertal, die sich durch freundliches Auftreten, Teamwork, Konzentration, Genauigkeit und guter Arbeitseinstellung auszeichnen - Fähigkeiten, die auch in der Ausbildung in Zukunft sicher gut ankommen werden. Apropos Ausbildung, die ein oder andere Schülerin stellt erst hier im BTZ fest, dass sie ein Talent für die Metallbearbeitung oder gutes Geschick in der Elektrotechnik hat. Berufsfelder, die eigentlich für die Mädchen vor den täglichen Fahrten nach Heilbronn gar nicht auf der Agenda standen. Die Werkstatt- Tage fördern Talente, die den Lernenden bislang unbekannt waren, weil sie in der Schule sich für Französisch oder Unterricht in AES ( Alltagskultur, Ernährung, Soziales) als Wahlpflichtfächer entschieden haben. Der berufliche Horizont der Möglichkeiten wird nun also umhin Vielfaches größer.
Einen Ausbildungsvertrag würden einige der Schülerinnen und Schüler bei den Ausbildungsmeistern erhalten, den Eindruck, den sie in jeweils 2,5 Tagen in der jeweiligen Werkstatt hinterlassen haben, hat beeindruckt, auch die Lehrkräfte. Federführende sind hierbei die beiden Berufswahlkoordinatoren Herr Markel und Frau Bergmann.
Genau deshalb ist es der Eduard-Mörike-Schule so wichtig bereits zum 11. Mal ins BTZ kommen zu dürfen. Als einzige Schule des Main-Tauber-Kreises wird das auch sehr zeitintensive Projekt- die Abfahrt im Taubertal erfolgt bereits um 7 Uhr, die Rückkehr ist erst gegen 16:30 Uhr -jedes Jahr gern organisiert. Erleichtert wurde es durch den Einstieg des Landkreises mit der Übernahme der Fahrtkosten. Eine sinnvolle Investition in die Ausbildungsförderung von Schülerinnen und Schülern aus Bad Mergentheim von der hoffentlich auch die heimischen Betriebe profitieren. (Fl)

 Hintergründe


Die Eduard-Mörike-Schule ist die einzige Schule im Main-Tauber-Kreis, die mit ihren 9. Klassen zwei Wochen ins Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Heilbronn-Franken fährt. Bereits seit 2014 besteht diese im Main-Tauber-Kreis einmalige Kooperation, welche beinhaltet, dass die Schülerinnen und Schüler praktische Einblicke in die Berufsfelder Holz-, Metall-, Elektrotechnik und Mediengestaltung zu bekommen.


Vor Ort leiten Ausbildungsmeister der Handwerkskammer die Jugendlichen an. Das Projekt der „Werkstatt-Tage“ wird durch Fördergelder des Bundes und des Landes finanziert. Nach Abschluss beider Wochen erhalten die Schüler zusammen mit Ihren Eltern eine detaillierte Rückmeldung im Einzelgespräch in der Schule, in welchem Bereich handwerkliche Talente zu entdecken waren. Diese Ergebnisse werden zertifiziert und können einer Bewerbung um einen Ausbildungsplatz beigelegt werden.


Dieses Projekt ist in Bezug auf die richtige Berufswahl für unsere Schülerinnen und Schüler sehr wichtig. Viele Lernenden haben nach den zwei Wochen im BTZ die Berufswahl zugunsten von Handwerksberufen geändert, an welche sie ohne diese praktischen Einblicke gar nicht gedacht hätte. Somit stellen die Werkstatt-Wochen vielleicht auch einen kleinen Teil zur Vermeidung des Fachkräftemangels dar.

 
 
 
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